Über »Hidden Heroes«

»Hidden Heroes« ist das dokumentarische Herzensprojekt der Fotografin Nietze, entstanden nach ihrem gefeierten Debüt »Kein Halt mehr« – und initiiert durch einen Schock: 2022 erhielt sie selbst die Diagnose Endometriose.
Diese Erkrankung – ebenso wie ihre „böse Schwester“ Adenomyose – ist systemisch, chronisch und betrifft schätzungsweise über 2 Millionen Menschen in Deutschland. Frauen, transmaskuline und nicht-binäre Personen kämpfen mit enormen Schmerzen, Einschränkungen im Alltag, langen Diagnosewegen und einem Gesundheitssystem, das sie strukturell im Stich lässt.

Die Musikerin Sookee hält ein Pappschild mit politischer Botschaft – medizinische Versorgung als Menschenrecht.
Medizinische Gerechtigkeit | Betroffene Sookee - Leipzig 2023
Eine FLINTA-Person steht in einem verfallenen Schwimmbad mit einem TENS-Gerät am Bauch – fragil und kraftvoll zugleich.
Endotensity | Betroffene Lisa - Bad Schmiedeberg 2022
Eine Frau steht neben einem Skelettmodell in einem Therapieraum.
Knochenlast | Betroffene Doreen - Bad Schmiedeberg 2022
Ein Chefarzt desinfiziert sich die Arme vor einer Operation – ein stiller Moment medizinischer Präzision.
Kurz nach Fear | Facharzt für Gynäkologie & Geburtsthilfe Dr. med Siegfried Schlag - Potsdam 2023

Doch Endometriose geht uns alle an.
Denn diese Erkrankungen lassen niemanden unberührt – sie fordern nicht nur Körper heraus, sondern auch Partnerschaften, Freundschaften, Karrieren und Lebensperspektiven. Die Krankheit wirkt leise – aber tief.

»Hidden Heroes« klärt auf, schafft Sichtbarkeit und rückt diejenigen in den Fokus, die im medizinischen System oft übersehen werden.

„Ich fotografiere Menschen, die in unserem System nicht gesehen werden – und gebe ihnen eine Plattform, sich zu zeigen, ihren Schmerz loszulassen und sich zu öffnen.“

– Nietze im Interview mit Max Dax, NBIZ Magazin

Nahaufnahme einer jungen Frau mit dem Wort 'Pain' auf einer Tablette im Mund – Ausdruck von Schmerz und Frustration bei Endometriose.
Bittere Pille | Betroffene Lilly - Berlin 2024

Mehr als 40 Betroffene hat Nietze bisher fotografiert. Ihre Portraits sind ehrlich, empowernd, nahbar – und werden begleitet von persönlichen Geschichten, die zum Teil textlich dokumentiert sind. Fachliche Perspektiven fließen ebenfalls ein, u. a. durch einen Chefarzt aus Potsdam, eine Sexualtherapeutin aus Berlin und eine Ernährungsmedizinerin aus Bremen. Darüber hinaus begleitet Nietze politische Aktionen und Demonstrationen – etwa von der Endometriose Vereinigung Deutschland e.V. Besondere Unterstützung erfährt das Projekt durch Sookee – Musikerin, Aktivistin und starke Stimme für soziale Gerechtigkeit.

»Hidden Heroes« ist ein kollektiver Erfahrungsraum und eine Einladung zum Zuhören. Denn solange Krankheiten wie Endometriose und Adenomyose marginalisiert werden, bleibt auch das Leid der Betroffenen im Verborgenen.

„Am meisten hat mich berührt, wie viele Menschen bereits für ein neues System kämpfen – eines, in dem wir und unsere Erkrankungen sichtbar sind, in dem unsere Geschichten gehört und ernst genommen werden. Das Gefühl, nicht allein zu sein, war unglaublich bewegend. Wir sind alle einzigartig, und doch hat mich tief berührt, wie viel uns verbindet.“

– Cassy Grossartig, Feedback zur Ausstellung von »Hidden Heroes« in Berlin

Du willst »Hidden Heroes« in deine Stadt holen?

Das Projekt ist nicht nur eine fotografische Arbeit, sondern auch eine Einladung zum Dialog.

Ob als Ausstellung, Vortrag oder Teil einer Podiumsdiskussion – ich teile meine Erfahrungen, fotografischen Perspektiven und den gesellschaftlichen Kontext rund um Endometriose, Adenomyose und FLINTA*-Sichtbarkeit.